Mittwoch: Blue Origin mit Weltraumschlepper, Baidu mit verbessertem KI-Chatbot

Logistik im Weltraum + China-KI auf ChatGPT-Niveau + Apple Pencil mit USB-C + Elektrokleinwagen von Citroën + Volta Truck insolvent + Canon stempelt Wafer

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Europa aus dem Wetall; Mittwoch: Blue-Ring, Ernie Bot 4, USB-Apple-Pencil, Citroën ë-C3, Volta-Insolvenz & Canon-Lithografie

(Bild: NicoElNino / shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die an private und staatliche Kunden gerichtete neue Raumfahrzeugplattform Blue Ring wartet mit "beispielloser Manövrierfähigkeit und Missionsflexibilität" auf. Sie soll laut Blue Origin Logistik und Lieferungen im Weltraum bieten. Nicht nur angekündigt, sondern demonstriert hat Baidu die neue Version seines chinesischen Ernie-Sprachmodells, das mit GPT-4 von OpenAI gleichgezogen haben soll. Dazu wird die KI in Baidus Suche, Kartendienst, Cloud- und Business-Apps integriert. Derweil hat Apple keinen Apple Pencil 3, sondern einen weiteren Apple-Stift, aber mit neuem Ladeport vorgestellt. Preislich liegt dieser unter Pencil 1 und 2, dafür fehlt eine Kernfunktion – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das US-Raumfahrtunternehmen Blue Origin hat Pläne für eine neue Raumfahrzeugplattform vorgestellt, die das Zeug hat, die Logistik im Weltraum auf eine neue Stufe zu heben. Das Blue Ring getaufte Projekt konzentriert sich laut Unternehmen auf die Bereitstellung von Logistik und Lieferungen im Weltraum. "Blue Ring dient kommerziellen und staatlichen Kunden und kann eine Vielzahl von Missionen in der mittleren Erdumlaufbahn bis hin zur cislunaren Region [zwischen Erde und Mond, Anm.] und darüber hinaus unterstützen", heißt es seitens Blue Origin: Weltraumschlepper der nächsten Generation angekündigt.

Das chinesische Google-Pendant Baidu hat mit Ernie 4.0 die neue Version seines Sprachmodells künstlicher Intelligenz sowie den damit erweiterten Chatbot präsentiert. Ernie Bot 4 soll jetzt besser verstehen und passendere Antworten geben können. Nach Einschätzung des Unternehmens hat Ernie Bot dadurch mit OpenAIs ChatGPT und dem zugrunde liegenden Sprachmodell GPT-4 gleichgezogen. In manchen chinesischsprachigen Aufgaben soll Ernie sogar überlegen sein. Neben der Nutzung im Chatbot soll die KI in verschiedene Apps, Lösungen und Produkten Baidus integriert werden: Baidu sieht chinesischen KI-Chatbot Ernie Bot 4.0 gleichwertig mit ChatGPT.

Apple baut sein Stiftangebot aus: Zum Apple Pencil 1 und Pencil 2, die der Hersteller weiter verkauft, gesellt sich ein neuer Apple Pencil mit USB-C. Es handelt sich dabei nicht etwa um einen funktionsreichen Nachfolger in Gestalt eines "Apple Pencil 3", sondern stattdessen um eine günstigere Variante des Apple-Stiftes, die sich erstmals über USB-C laden lässt. Im Unterschied zu Pencil 1 und Pencil 2 ist die Spitze des neuen Pencils nicht druckempfindlich. Auf diese Funktion, durch die sich mit mehr Druck dickere Striche zeichnen lassen, verzichten auch andere billigere Stylus-Varianten: Beim neuen Apple Pencil mit USB-C schraubt Apple am Preis.

Citroën hat den ë-C3 vorgestellt: Das vier Meter lange Elektroauto mit 320 km Reichweite soll ab 23.300 Euro kosten. Citroën macht mit dem ë-C3 das, was Renault mit dem R5 und Volkswagen mit dem ID.2 nur ankündigen: Einen elektrischen Kleinwagen bauen, der für viele europäische Kunden bezahlbar ist. Das B-Segment ist für Citroën besonders wichtig. Der C3 hatte zuletzt 29 Prozent der Verkäufe ausgemacht. Das zeigt die Bedeutung, die der ë-C3 hat. Die Auslieferung sollen im Frühjahr 2024 beginnen. Er ist nicht weniger als die Neudefinition des Preis-Leistungs-Verhältnisses beim Elektroauto – und die ist dringend notwendig: Kleines Elektroauto Citroën ë-C3 für 23.300 Euro.

Citroën ë-C3 (4 Bilder)

Citroën hat den ë-C3 vorgestellt: Das Elektroauto wird ab Frühjahr 2024 und ab 23.300 Euro verkauft. (Bild: Citroën)

Das 2019 gegründete schwedische Start-up für vollelektrisch angetriebene Lastfahrzeuge "Volta Trucks" hat Insolvenz angemeldet. Die Insolvenz des designierten Batterie-Zulieferers Proterra im August habe schwerwiegende Auswirkungen auf die Produktionspläne von Volta Trucks und die möglichen Stückzahlen reduziert. Diese Unsicherheiten hätten sich darüber hinaus negativ auf die Kapitalbeschaffung ausgewirkt. Auch der Handelsbetrieb, Volta Trucks Limited, werde demnächst in England einen Insolvenzantrag stellen, weitere Konzerngesellschaften würden nachziehen: Volta Trucks meldet Insolvenz an.

Canon stellt die erste Maschine vor, die mit sogenannter Nanoimprint-Lithografie (NIL) Halbleiterchips in Serie fertigt. Das FPA-1200NZ2C genannte System belichtet Silizium-Wafer nicht, sondern stempelt sie. Die Technik soll derzeit Strukturen mit einer Linienbreite von 14 Nanometern erstellen können – eine Größe, wie sie heutzutage bei 5-nm-Prozessen vorzufinden ist. Mit den echten Strukturbreiten haben die Namen wie 14, 7 und 5 nm nichts mehr zu tun. Künftig will Canon die Linienbreite auf 10 nm verringern, womit sich die Technik für 2-nm-Prozesse eignen soll: Canon stellt Lithografie-System für 5-nm-Prozesse vor.

Auch noch wichtig:

(fds)